Stromvertrieb/-Handel

Der deutsche Strommarkt war auch im Jahr 2021 durch einen starken Wettbewerb geprägt. Laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. (BDEW) betrug der Anteil der Privatkunden, die von Beginn der Marktöffnung bis 2021 mindestens einmal den Versorger gewechselt haben, rd. 50 %. Insgesamt lag der Stromverbrauch in Deutschland im Jahr 2021 nach Angaben des BDEW um rd. 3 % über dem Wert des Vorjahreszeitraums (Vorjahr: rd. -4 %). Als Hauptursache für den Anstieg im Jahr 2021 ist die Erholung der Konjunktur zu nennen.

Im Großkundensegment waren die Lieferungen an die Kunden um 15,5 % steigend. Im Kleinkundensegment erhöhte sich der Absatz um 0,3 %.
Insgesamt stieg der Stromabsatz an Endkunden in 2021 auf 1.223 Mio. kWh um 10,5 % gegenüber dem Vorjahr.

Beim Verkauf von Handelsmengen lag das Volumen mit 303 Mio. kWh um 39,7 % unter dem Verkauf des Vorjahres.

2021 lagen die Energiepreise deutlich über dem Niveau des Vorjahres. Der durchschnittliche Ölpreis für ein Barrel der Sorte Brent Frontmonat lag 2021 mit 66,58 US-$ mehr als 45 % über dem Vorjahreswert. ‎Die Erdgaspreise notierten im Jahr 2021 im Mittel für das Frontjahrprodukt im Marktgebiet NetConnect Germany (NCG) mit 33,60 €/MWh um ca. 149 % über der Vorperiode. Ein kalter Jahresanfang und niedrige Gasspeicherstände infolge von rückläufigen russischen Gasexporten sorgten für einen enormen Preisanstieg im Jahresverlauf. Beim durchschnittlichen Strompreis zeigte sich im Jahr 2021 ein massiver Preisanstieg nach einer leicht rückläufigen Bewegung in den Vorjahren. Für das Terminprodukt Base mit Lieferung im Folgejahr ist der Preis um rd. 120 % auf 88,42 €/MWh gestiegen. Neben den weiterhin hohen CO2-Preisen sind die stark gestiegenen Gaspreise, die die Stromerzeugung in Gaskraftwerken deutlich verteuern, als Hauptursache für das hohe Preisniveau anzuführen. Zudem wirkten sich Hochlastphasen bei zeitgleich geringer regenerativer Einspeisung aus Wind und Sonne preissteigernd im Kurzfristhandel aus.

Die Preise der REWAG KG wurden bei der Grundversorgung und den Stromsonderprodukten der Kleinkunden im Grundversorgungsgebiet zuletzt zum 01.01.2020 um 2,02 ct/kWh und außerhalb des Grundversorgungsgebietes um 2,95 ct/kWh erhöht. Die Umsetzung erfolgte über eine Anpassung der Grund- und Verbrauchspreise. Bei den Heizstromkunden wurde eine Preiserhöhung von 1,61 ct/kWh durchgeführt. Ursachen für die Preisanpassungen waren insbesondere die durch die gestiegenen Kosten der vorgelagerten Netzbetreiber höheren Netznutzungsentgelte und die gestiegenen Kosten für die Strombeschaffung und für die EEG-Umlage. Im Berichtsjahr gelten diese Preise unverändert. Bei den Sondervertragskunden erfolgten im Berichtszeitraum, entsprechend den vertraglichen Laufzeiten und unter Berücksichtigung der Wettbewerbssituation, Preisanpassungen.

 

Entwicklung des Stromabsatzes im Endkundengeschäft in Mio. kWh

Der Stromverkauf an die Endkunden ist mit rd. 70 % durch den Absatz an Großkunden geprägt (857 Mio. kWh). Gegenüber dem Vorjahr nahm der Verkauf um 15,5 % zu. Der Absatz an die Kleinkunden, das sind in der Regel die Haushalts-, Kleingewerbe-, Landwirtschafts- und Heizstromkunden mit 366 Mio. kWh (= 30 %-Anteil) stieg um 0,3 %.

 

Entwicklung der Kundenzahl im Endkundengeschäft

Insgesamt erhöhte sich die Zahl der Vertriebskunden um 1.791 auf 135.602, davon betreffen die Großkunden 1.353 (- 33) und die Kleinkunden 134.249 (+ 1.824).