Risiko- und Chancenbericht

Das vorausschauende Management von Risiken und Chancen ist ein wichtiger Bestandteil unserer Geschäftstätigkeit. Ein Risikomanagementsystem sorgt dafür, dass Risiken frühzeitig erkannt, systematisch erfasst, bewertet und Maßnahmen zu ihrer Steuerung zwecks Vermeidung bzw. Minimierung ergriffen werden. Das auf dem Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) beruhende Risikomanagementsystem der REWAG KG ist in die Aufbau- und Ablauforganisation integriert; seine wesentlichen Bestandteile sind der Controllingprozess sowie die Berichterstattung an Vorstand und Aufsichtsrat.

Für ein Unternehmen ist es notwendig, das regelkonforme Geschäftsverhalten der Geschäftsleitung sowie von Führungskräften und Mitarbeitern zu regeln. Dies trägt dazu bei, das Ansehen des Unternehmens zu bewahren und Negativschlagzeilen zu vermeiden. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, wurde im Jahr 2017 ein Compliance-Management-System eingeführt, das stetig weiterentwickelt wird.

Auf Basis einer Risikorichtlinie erfolgt, unter Einbindung der Profit- und Centerverantwortlichen, eine systematische Verfolgung und Steuerung insbesondere existenzieller und wesentlicher Risiken. Das Risikoinventar wird regelmäßig aktualisiert und der Vorstand über signifikante Risikoveränderungen umgehend informiert. Unsere Beteiligungsgesellschaften sind mit Ausnahme der R-KOM in das Risikomanagementsystem voll eingebunden. Als Risikofelder sind identifiziert: Strategische, Operative, Kaufmännische und Governance-Risiken. Zu den operativen Risiken zählen insbesondere Risiken aus den Bereichen Einkauf, Technik, Kundenbetreuung, Informationstechnologie und Personal.

Für die REWAG KG sind einzelne nur eingeschränkt beeinflussbare Risikofaktoren wie Preisfluktuationen auf den Beschaffungs- und Absatzmärkten, Änderungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen sowie Eingriffe der Regulierungsbehörden in die Geschäftsentwicklung sowie auch in die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von besonderer Bedeutung.

Im Zuge der stark volatilen Marktbedingungen an den Beschaffungsmärkten im Berichtsjahr im Zusammenspiel mit einzelnen Vorstandsentscheidungen wurden Schwächen im Energiebeschaffungsprozess, die zu Ergebnisbelastungen geführt haben, identifiziert. Um hier gegenzusteuern ist eine Neuaufstellung des Regelkreises im Risikomanagement in Umsetzung.

Aus Sicht des Vorstands der REWAG gibt es keine Anhaltspunkte dafür, dass einzelne Risiken den Fortbestand des Unternehmens im Berichtszeitraum gefährdet haben oder – in die Zukunft hinein betrachtet – gefährden könnten.

 

Strategische Risiken

Die strategischen Risiken der REWAG KG spiegeln sich in den Themenfeldern Vertrieb, Handel, Erzeugung und Versorgung wider.

Die Entwicklungen auf den Energiemärkten haben einen hohen Einfluss auf die Ertragslage der REWAG KG. Generell können steigende Beschaffungskosten zu einem Ergebnisrückgang im Vertrieb führen, wenn diese nicht vollständig an die Kunden weitergegeben werden können. Im Bereich des Privatkundenvertriebes sieht sich die REWAG KG einem sehr starken Wettbewerb ausgesetzt, die wesentlichen Risiken sind beim Absatz und Verkauf von Strom und Erdgas durch Mengenverluste und Erlöseinbußen gekennzeichnet. Ursächlich hierfür sind unter anderem Kundenverluste an andere Anbieter als auch die gestiegene Anzahl an Insolvenzen durch die COVID-19-Pandemie und die allgemeine wirtschaftliche Rezession. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, werden bei der REWAG KG verstärkt Maßnahmen zur Kundenbindung und Kundenrückgewinnung erarbeitet. Die Risikosituation im Privatkundenvertrieb wird als moderat eingeschätzt.

Im Großkundenvertrieb sind vor allem die Absatzreduzierung und die damit verbundene Reduzierung der Margen bei Strom und Gas aufgrund der COVID-19-Pandemie als wesentliches Risiko zu nennen. Adressausfallrisiken und Überschussmengen bei Strom und Gas, hauptsächlich verursacht durch Insolvenzen, und ein für die REWAG KG negatives Delta im Verhältnis von Beschaffungs- und Flexibilitätskosten stellen ebenfalls wesentliche Risiken dar. Ursächlich hierfür sind insbesondere die seit Mitte 2021 deutlich gestiegenen Preise für Erdgas und die veränderten energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Auch die Abweichungen zwischen den Ist-Werten und den prognostizierten Werten bei der Strombeschaffung stellen aufgrund der Nachbeschaffungen ein erhebliches Marktpreis- und Mengenrisiko dar. Um diese Entwicklungen zu kompensieren, hat die REWAG KG umfangreiche Maßnahmen ergriffen, welche sich vor allem auf einen intensiveren Austausch mit den Bestandskunden hinsichtlich Absatz- und Zahlungsverhalten konzentrieren. Des Weiteren werden die Entwicklung der Flexibilitätskosten engmaschiger überwacht und ein neuer Regelkreis im Risikomanagement etabliert. Zusammenfassend wird die Risikosituation im Großkundenvertrieb als moderat eingeschätzt.

Die Margenverluste im Bereich der energienahen Dienstleistungen (Wärme) stellen ein weiteres wesentliches Risiko dar. Auch hier stellen die deutlich gestiegenen Beschaffungskosten für Erdgas als Grundelement zur Wärmeerzeugung und die unterschiedlichen Steigungsfaktoren bei Erdgas und Wärme die Hauptursachen dar. Kritisch aus Risikosicht sind die Margenverluste aufgrund von Basisrisiken zu bewerten, welche aus der Abkopplung des Erdgas-Beschaffungspreises von HEL als Kostenglied bei der Ermittlung der Wärmepreise resultieren. Durch eine Anpassung der Wärmepreisgleitklauseln versucht die REWAG KG, die negativen Auswirkungen entsprechend zu reduzieren. Ein weiteres wesentliches Risiko im Bereich der energienahen Dienstleistungen stellt der drohende Verlust der EEG-Umlage bei Biomethan-BHKWs aufgrund einer möglichen Verletzung des Flexibilitätsrahmens. Mithilfe eines monatlichen Monitorings und dem daraus resultierenden zeitnahen Ergreifen von Maßnahmen soll dieses Risiko entsprechend überwacht und reduziert werden. Die Risikosituation im Bereich der Wärmeversorgung wird als erheblich eingestuft.

Die strategischen Risiken im Themenfeld Strom- und Gasnetz sind vor allem durch die von der BNetzA für die Strom- und Gasnetzbetreiber deutlich verminderten Zinssätze zur Ermittlung der kalkulatorischen Eigenkapitalverzinsung für die Regulierungsperioden 2018 bis 2022 (Gas) und 2019 bis 2023 (Strom) geprägt. Daraus resultierend ergeben sich bei der REWAG KG deutlich schlechtere Netzergebnisse für Strom und Gas. Der Bundesgerichtshof (BGH) bestätigte am 09.07.2019, dass die Festlegungen der Eigenkapitalzinssätze durch die BNetzA fehlerfrei erfolgt sind, so dass diese von allen Strom- und Gasnetzbetreibern für den Zeitraum der dritten Regulierungsperiode anzuwenden sind. Für die Netzbetreiber bedeutet eine niedrigere Eigenkapitalverzinsung eine erheblich verringerte Rendite und erschwert somit die Wahrnehmung der Aufgabe der Sicherung des Netzbetriebes unter immer schwieriger werdenden Bedingungen der Energiewende. Ein weiteres Risiko stellen die möglichen Ausfälle von BHKWs und der damit verbundene Wegfall von Stromerlösen zur Refinanzierung von Investitionen dar. Die Risikosituation für das Geschäftsfeld Strom- und Gasnetz wird als moderat eingestuft.

Aufgrund politischer Initiativen auf europäischer und nationaler Ebene entstehen zahlreiche Risiken für die REWAG KG. Hier können sich auf europäischer Ebene Risiken u. a. durch die EU-Energie- und Klimastrategie, den Energiebinnenmarkt sowie den Emissionshandel ergeben. Auf nationaler Ebene stehen ebenso immer wieder energiepolitische Veränderungen an (z. B. Strommarktdesign, EEG-Novelle, Brennstoff-Emissionshandelsgesetz). Den genannten Risiken tritt die REWAG KG durch intensives Beobachten der Entwicklungen durch die entsprechenden Fachabteilungen entgegen.

Im Bereich der Wasserversorgung stellt die mögliche Aufgabe von Wassergewinnungsgebieten aufgrund externer Einflüsse, insbesondere Verunreinigungen, ein wesentliches Risiko dar. Durch den Bau zusätzlicher Verbundleitungen und die Erschließung neuer Brunnen, wie z. B. die Wassergewinnungsanlage in Laub/Zeitlarn, soll die Trinkwasserversorgung und -qualität auch weiterhin dauerhaft sichergestellt werden. Zusätzlich werden weitere umfangreiche Maßnahmen im Bereich des Hochwasserschutzes vorgenommen, um die bestehenden Wasserversorgungseinrichtungen und Brunnen noch effizienter vor den Auswirkungen möglicher Extremwetterlagen zu schützen. Die Risikosituation für die Wasserversorgung wird als gering eingestuft.

 

Kaufmännische Risiken

In dieser Kategorie mit Fokus auf die Finanzsteuerung sind investitionspolitische und steuerliche Risiken sowie Zinsänderungs- und Liquiditätsrisiken zu nennen. Das Investitionsvolumen der REWAG KG befindet sich weiterhin auf hohem Niveau. Die Refinanzierung stößt an bilanzielle Grenzen, durch welche die Mittelbeschaffung erschwert werden könnte. Im Bereich der steuerlichen Risiken ist vor allem der steuerliche Querverbund der REWAG mit der das Stadtwerk. Bäder und Arenen zu nennen. Die investitionspolitische und steuerliche Risikosituation wird als erheblich eingestuft.

Der Einsatz derivativer Finanzinstrumente erfolgt zur Absicherung von Zinsänderungsrisiken bei der Darlehens-finanzierung. Dabei werden Bewertungseinheiten gebildet. Die Risikosituation im Bereich der Zinsänderungsrisiken wird als unwesentlich eingestuft.

In Bezug auf die Liquiditätsrisiken profitieren wir von einem funktionierenden Liquiditätsmanagement sowie von der noch stabilen Eigenkapitalausstattung. Die Risikosituation wird als moderat eingestuft, da insbesondere mögliche Zahlungs- resp. Forderungsausfälle aufgrund der COVID-19-Pandemie als Haupteinflussfaktoren zu sehen sind.

 

Operative Risiken

Die operativen Risiken sind in den Bereichen Einkauf, Technik, Kundenbetreuung, Informationstechnologie und Personal angesiedelt, welche die Kernprozesse der REWAG KG darstellen und zusammenwirkend die Kernkompetenzen, die Erzeugung und Verteilung von Energie, bilden. Um die zu diesem Zweck notwendigen technisch komplexen Produktionsanlagen zu erzeugen und zu betreiben, ist ein sehr gut abgestimmtes Zusammenspiel der o. g. Bereiche notwendig.

Im Bereich der Beschaffung sind vor allem mögliche Insolvenzen und Monopolbildungen von Lieferanten sowie Lieferverzug als wesentliche Risiken zu nennen, aber auch mögliche Materialengpässe bedingt durch eingeschränkte Verfügbarkeiten. Inwiefern sich diese nach der COVID-19-Pandemie und dem aktuellen Russland-Ukraine-Konflikt entwickeln, kann aktuell noch nicht abgeschätzt werden. Die REWAG KG wirkt diesen Einflussfaktoren, sofern anwendbar, durch intelligente Einkaufstrategien und verstärkte Bevorratung entgegen. Die Risikosituation im Bereich der Beschaffung wird als moderat eingestuft.

Auf der technischen Seite bestehen wesentliche Risiken im Hinblick auf die verminderte Gebrauchsfähigkeit der Betriebsmittel für Gas und Wasser aufgrund von technischer Überalterung und der Überalterung der Assets. Des Weiteren bedeuten die signifikanten Kostensteigerungen und der Fachkräftemangel im Dienstleistungsbereich mittelständischer Tiefbau ein weiteres wesentliches Risiko, da aufgrund dessen Einschränkungen im Assetmanagement vorstellbar sind. Durch langfristige Vertragsbindungen, mögliches Insourcing von Tiefbaukompetenzen und eine engere Zusammenarbeit mit den zuständigen Ämtern soll möglichen negativen Auswirkungen effektiv entgegengewirkt werden. Des Weiteren sichert auch ein funktionierendes und überwachtes TSM die Prozesse im Bereich Technik ab. Die Risikosituation im technischen Bereich wird als moderat eingestuft.

Wesentliche Risiken im Bereich IT sind vor allem im Hinblick auf möglichen Datenverlust und Datenmissbrauch verursacht durch Cyberangriffe und Schadsoftware zu nennen. Als Versorgungsunternehmen ist die REWAG KG in diesem Bereich besonders sensibilisiert. Durch umfangreiche hard- und softwaretechnische Schutzmaßnahmen, Schulungen der Mitarbeiter und die Zertifizierung nach ISO 27001 werden diese Risiken auf ein Minimum reduziert. Die Risikosituation der IT wird als gering eingestuft.

Ein wesentliches Risiko besteht im Zusammenhang mit der Endschaftsklausel des zwischen der REWAG KG und der ‎Stadt Regensburg bestehenden Telekommunikationsvertragsverhältnisses. In diesem Kontext besteht Klärungsbedarf zur Auslegung der vertraglichen Endschaftsbestimmungen zum Eigentum am Telekommunikationsnetz. Je nach Entscheidung ergibt sich für die REWAG ein sich auf das Ergebnisrisiko, welches im Best Case als erheblich, im Worst Case als kritisch einzustufen ist.

 

Governance-Risiken

Im Bereich der Governance-Risiken sind insbesondere rechtliche Risiken aus Gerichtsprozessen, aber auch aus Regressforderungen möglich. Ferner können rechtliche Risiken auch durch unvorteilhafte oder nicht durchsetzbare Verträge entstehen. Diesem Risiko wird durch entsprechend verhandelte und verfasste Verträge – in Abstimmung mit unserer Rechtsabteilung – begegnet.

Des Weiteren stellen die Altlasten im Boden des Gaswerksgeländes aufgrund der Erzeugung von Stadtgas in den 60er Jahren ein finanzielles als auch Image- und Vertrauensrisiko im Hinblick auf die Kunden der REWAG dar. Durch Aufklärungskampagnen und die fortschreitende Erneuerung der Sanierungsanlage und der Entnahmebrunnen sowie durch finanzielle Rückstellungen im Hinblick auf eine mögliche Verschärfung der Gesetzeslage wird dieses Risiko überwacht und gesteuert.

 

Strategische Chancen

Das Wachstum der REWAG KG wird wesentlich davon bestimmt, in welche Märkte, Technologien und Produkte zu welchem Zeitpunkt und in welchem Umfang investiert wird. Strategische Entscheidungen haben nachhaltigen Einfluss auf künftige Unternehmensergebnisse. Die Veränderungen der energiepolitischen und energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen bringen auch strategische Chancen mit sich. Mit der Energiewende bieten sich gute Wachstumschancen für die dezentrale Energieversorgung. Die Investitionen in erneuerbare Energien und in hocheffiziente Anlagen tragen zum Klimaschutz bei und eröffnen neue Chancen in der vertrieblichen Orientierung der REWAG KG.

Neue Perspektiven und Wachstumschancen sollten sich für den Vertrieb auch unter Berücksichtigung des wachsenden Umweltbewusstseins bei den Kunden ergeben. Neben den Feldern erneuerbare Energien und dezentrale Erzeugung, Gebäudeenergieeffizienz und Smart-City ist besonders die Elektromobilität für die REWAG KG ein bedeutsamer Baustein der Energiewende und somit ein weiter an Bedeutung gewinnender Bestandteil eines modernen Produktportfolios. Chancen ergeben sich auch im Bereich der dezentralen Wärmeversorgung für die Quartiersbebauung und insbesondere im Bereich der Elektromobilität. Durch gesetzliche Bestimmungen wurden neue finanzielle Anreize für Ladesäulenbetreiber im Rahmen des THG-Quotenhandels geschaffen. Die dadurch generierten Zusatzerlöse verbessern die Wirtschaftlichkeit im Geschäftsfeld der Elektromobilität und helfen gleichzeitig, Treibhausgase im Verkehrssektor zu verringern.

Nach dem im September 2016 in Kraft getretenen Messstellenbetriebsgesetz ist auch die REWAG KG zum Rollout der Smart Meter verpflichtet. Hier werden vermehrt Kosten auf die REWAG KG zukommen. Um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und neue Wachstumsfelder zu schaffen, stellt die REWAG KG die Weichen für die wirtschaftliche Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben. Hier ist besonders die Möglichkeit zu erwähnen, Dienstleistungen im Bereich der Heizkostenabrechnung für große Wohneinheiten anzubieten.

Mit der Einführung des Gesetzes zur Förderung von Mieterstrom im Juli 2017 können Mieter und Vermieter künftig vom Ausbau erneuerbarer Energien profitieren. So wird der Eigenstromverbrauch aus selbst betriebenen Photovoltaikanlagen auf dem Dach gefördert. Hieraus ergeben sich neue Chancen für dieses Geschäftsfeld.

 

Beteiligungen

Im Berichtszeitraum bestanden bei allen Beteiligungen keine den Fortbestand der Unternehmen gefährdende Risiken. Aus der heutigen Sicht sind solche auch für die absehbare Zukunft nicht erkennbar.

Ein Risiko für die REGAS KG ist insbesondere die Beschaffung der für den Bio(erd)gasanlagenbetrieb benötigten Substrate. Diesem wird mit dem Abschluss mehrjähriger Lieferverträge begegnet. Die mögliche Abschmelzung und Abschaffung vermiedener Netzentgelte könnte sich wirtschaftlich nachteilig auf die REGAS KG auswirken. Im Geschäftsjahr 2021 entfielen vorerst die vermiedenen Netzentgelte bei der REGAS KG. Ein weiteres Risiko besteht in der möglichen Abschaffung der Stromsteuerrückerstattungen für die Erzeugungsanlagen. Diese wurde bei der REGAS KG im Geschäftsjahr 2021 bereits nicht mehr berücksichtigt. Die Chancen für die Gesellschaft bestehen in der Direktvermarktung von erzeugtem Strom. Hier ist die Realisierung von Zusatzgewinnen möglich.

Nicht beeinflussbare Risiken für die Beteiligungen an den Windparks Hohenstein und Lindenhardt ergeben sich aus dem Witterungsverlauf. Geringe Windgeschwindigkeiten oder witterungsbedingte Stillstandzeiten (Eisansatz) können zur Reduzierung geplanter Erzeugungsmengen und rückläufigen Umsatzerlösen führen, die teilweise aufgrund vertraglicher Vereinbarungen bei den laufenden Betriebskosten kompensiert werden. Chancen für die Gesellschaften bestehen insbesondere in der Direktvermarktung, bei der zusätzliche Gewinne generiert werden können.

Die Chancen für die R-KOM KG bestehen weiterhin insbesondere im laufenden Ausbau des Geschäftsfeldes „Glasfaser Ostbayern“ (Erschließung von Wohngebäuden mit Lichtwellenleitern).

Risiken für die Stadtwerke Weimar Beteiligungs-GmbH ergeben sich neben den Preisen und Margen beim Strom und Erdgas und den damit verbundenen Kunden- und Mengengewinnen/-verlusten auch im Bereich der Fernwärme.

Risiken für die Regensburg Netz GmbH ergeben sich hauptsächlich aus der Anreizregulierung. Die Geschäftstätigkeit der Regensburg Netz GmbH wird auch in den nächsten Jahren erheblich durch erhöhten Kostendruck aus Effizienzvorgaben und den steigenden Investitionen bzw. der damit verbundenen Mittelabflüsse aufgrund notwendiger Netzerneuerungsmaßnahmen stark beeinflusst. Eine Belastung der Ertragslage der Regensburg Netz GmbH kann sich aus den von der BNetzA im Oktober 2016 festgelegten, verminderten Eigenkapitalzinssätzen für die dritte Regulierungsperiode (seit 2019) ergeben. Der Bundesgerichtshof (BGH) hat diese am 09.07.2019 bestätigt. Die gegen diese Entscheidung beim Bundesverfassungsgericht eingereichte Beschwerde wurde am 29.07.2021 nicht zu Entscheidung angenommen. Somit ist die Höhe der Eigenkapitalzinssätze als verbindlich anzusehen. Für die vierte Regulierungsperiode, welche ab dem Jahr 2024 für Strom gilt, wurden seitens der BNetzA die Eigenkapitalzinssätze konsultiert. Gegen diese Veröffentlichung wurde Beschwerde beim Oberlandesgericht Düsseldorf eingelegt, mit einer Entscheidung kann frühestens im Jahr 2023 gerechnet werden.

In der RENION KG werden aktuell keine operativen Tätigkeiten abgewickelt.